Abschlussfeier der Berufsfachschule

Wie vielfältig Schulabschlüsse in Baden-Württemberg und in der Stockacher Verwaltungsgemeinschaft sind, kann man dieser Tage erleben. Vor allem am Berufsschulzentrum Stockach gibt es viele Abschlüsse verschiedenster Schularten und Fachrichtungen. Eine nicht sehr bekannte Schulart ist die Berufsfachschule. In Stockach hat sie die Richtungen Hauswirtschaft und Wirtschaft. In Präsentationen zeigten die Schüler, was sie in den zwei Jahren alles erlebt hatten. Bei der Abschlussfeier konnte man auch erleben, wie vielfältig die weiteren Lebenswege der Absolventen sein werden.

Siegfried Hander fragte seine ehemaligen Schüler bei jeder Zeugnisübergabe, wie ihre Zukunft aussehen werde. Einige drücken nach den Sommerferien wieder die Schulbank. Darunter sind zukünftige Wirtschaftsgymnasiasten ebenso wie Jugendliche, die die Fachhochschulreife in einem Berufskolleg erreichen wollen. Ausbildungsbetriebe dürfen sich auf die Absolventen freuen. Die Schülerinnen von Ursula Vent-Schmidt, Klassenlehrerin im Hauswirtschaftsbereich, wählen ähnliche Wege. Manche Berufswahl verblüffte: So ist eine zukünftige Mechatronikerin unter den Absolventen.

Lebhaft präsentierten sich die Hauswirtschaftsschülerinnen. Ihre Klassensprecherinnen Ayleen Templin und Viola Frey räumten ein: „Wir waren keine ruhigen Schülerinnen, sondern vorlaut. Eine Rabaukengeneration.“ Und doch hätten sie erkannt, dass Eltern und Lehrer gut mit ihnen meinten. Die Lehrer bekamen individuell gestaltete Geschenke von Schatz- und Festivalkisten über Wollpakete zum Studentenfutter. Die Klassenlehrerin bezeichnete ihre 20 Schüler als problemlos, sie hätten stets nach Lösungen gesucht.

Für die Schüler der Wirtschaftsklasse sprach Nathalie Roloff, und nicht die Klassensprecher Tuba Uslu und Mike Scholz. Auch sie dankte „für all die Unterstützung und, dass Sie an uns geglaubt haben, auch wenn wir es nicht mehr taten!“ Ihr Klassenlehrer hatte für die Präsentation die Bilder zu Beginn der zweijährigen Schulzeit gewählt. Dann drehte er sich zum Publikum: „Sehen sie heute nicht toll aus?“ Der direkte Vergleich zeigte, dass die Schüler sich in diesen zwei Jahren entwickelt hatten. „Lebt fröhlich und seid offen“, gab er ihnen mit auf ihren Lebensweg, der sicherlich noch viele Abzweigungen biete.

Schulleiterin Claudia Heitzer war beeindruckt von der Abschlussfeier. Die Hauswirtschaftsklasse hatte die Bewirtung vorbereitet mit ihrer Hauswirtschaftslehrerin Gerlinde Joos die Dekorationen vorbereitet und die Wirtschaftsabsolventen sorgten charmant dafür, dass niemand hungern musste. Die Schulband schuf den passenden musikalischen Rahmen. Schülerin Jessica Längle verwöhnte mit einer Eigenkomposition und anderen Stücken. Claudia Heitzer sprach vom „BSZ-Dorf“, in dem alle zum Wohl der Schüler da seien. Sie wusste vom Prinzip des minimalen Einsatzes bei manchen Schülern. „Ob wir Lehrer, Lober, Coach oder Antreiber waren, ins Ziel konntet ihr nur alleine gehen“, freute sie sich, dass es alle geschafft hatten.

Für die Eltern ergriff deren Vorsitzende Doris Eichkorn das Wort. Sie spannte bei ihren Zitaten einen Bogen von Wolfgang von Goethe bis Mark Forster. „Jeder Moment ist von unendlichem Wert“, diesem Gedanken von Goethe folgte eine Auflistung einiger solcher Momente. Sie riet zudem mit Konfuzius: „Sucht euch einen Beruf, den ihr liebt, dann müsst ihr nie arbeiten!“ Den Lehrern dankte sie dafür, dass auch ihr Einsatz in der Waagschale des Gelingens liege. Für die Schüler hatte sie noch hilfreiche Tipps wie: bleibt fair, seid pünktlich und haltet Ordnung. Sie schloss mit der tröstlichen Einsicht von Mark Forster: „Egal was kommt, es wird gut – sowieso.“

Besondere Leistungen

  • Als Klassenbeste der Berufsfachschule Hauswirtschaft übernahm Eva-Maria Maier die Präsentation des Abends. Ebenso erhielten Claudia und Sabrina Gimpel ein Lob. Klassenlehrerin der 20 Schülerinnen war Ursula Vent-Schmidt.
  • Auszeichnungen gab es auch für die Schüler der Berufsfachschule Wirtschaft. Siegfried Hander überreichte Nick Kramer, Michaela Rus, Sarah Schnepel, Hannah Steppacher und Tuba Uslu ein Lob. Bei vielen bedauerte er, dass sie die Auszeichnung nur knapp verpasst hatten.

(von Susanne Schön/ Südkurier